Steile Felswände, gemütliche Almen, ein idyllischer Bergsee, flotte Abfahrten und viele Kilometer zum Radeln . . .
E-Bike vs. "normales" Mountainbike
Sommer 2019 - Der Ehrgeiz ist geweckt. Heuer schaffe ich die Viehberg Runde mit dem "normalen" Mountainbike. Gesagt, getan - Rad aus der Garage geholt, auf den Sattel geschwungen und los geht's. Ja, geschafft habe ich es im Sommer 2019 ganz ohne E-Antrieb, aber danach habe ich mir geschworen - EINMAL und NIE WIEDER.
Sommer 2020 - Meine Schwester ist motiviert und leiht uns 2 E-Bikes. Ihr Ziel: die Viehberg Runde! Ihr Ziel wird zu unserem Ziel und schon geht's los. Am Ende des Tages bzw. der Tour das Resümee - EINMAL und GERNE WIEDER mit dem E-Bike!
Aber mal ganz von vorne . . .
Nach einer fachkundigen Einschulung zum Thema "E-Bike" legen wir voll Elan und Ehrgeiz los. Na gut, die ersten paar Kilometer sind ja ganz einfach zu bewältigen, aber ab den sogenannten Öfen sind wir dann richtig froh über die "elektrische" Unterstützung. Ja, ja - es hat schon einen Grund warum am Ende der ersten Steigung für Talwärtsfahrende die Tafel "Schiebestrecke" steht :-).
Steil emporragende Felswände, Holzbrücken und rauschende Bäche - das erwartet einen in den Öfen. Kein Wunder, dass dieses Gelände immer wieder mal als Drehort für die Serie "Die Bergretter" dient.
Weiter geht's - Kurve für Kurve . . .
Kilometer um Kilometer spulen wir auf unseren E-Bikes ab. Mal mit ein bisschen mehr Verstärkung, mal etwas zurückgedreht auf "Eco", fahren wir steht's bergwärts entlang der gut ausgebauten Forststraße. Bäume, saftiges Grün und immer wieder herrliche Ausblicke auf die unglaubliche Bergwelt. Frühaufsteher und Motivierte kommen uns schon wieder entgegen und flitzen temporeich talwärts. Ja, es bleibt genug Platz für alle. Beim Traktor mit Viehanhänger weichen wir dann aber lieber trotzdem aus. Da wird's dann etwas eng und wir bleiben gerne mal stehen, um die Aussicht zu genießen. Nach nicht ganz einer Stunde ist unser erstes Etappenziel erreicht - ein unglaublicher Blick auf die Viehbergalmen lässt unser Herz höher schlagen.
Einkehr - gehört einfach dazu . . .
Jetzt etwas wirklich Wichtiges: egal ob Wander- oder Mountainbiketour, eine gute Einkehr gehört einfach dazu. So auch in den Viehbergalmen, wo die Wirtsleute der Simeter-, Ritzinger- und Wirthütte an diesem wunderschönen Vormittag ihre Gäste mit viel Freude bewirten. Unsere Einkehr führt uns zur Ritzingerhütte, wo wir uns mal einen guten Kaffee und ein kühlendes Getränk gönnen. Am Nebentisch werden schon die ersten Krapfen kredenzt. Darauf werden wir aber verzichten, warten doch zu Hause als Belohnung Mutti's selbstgemachten Hasenöhrl (ebenfalls eine Krapfenart - aber das wäre eine andere Geschichte . . .).
Next stop - Miesbodensee
Pfiati, donksche und bis zum nächsten Mal - schon haben wir unseren Helm wieder aufgesetzt, die Räder geschnappt und uns von der Wirtin verabschiedet. Ein paar Mal in die Pedale getreten und schon sind wir bei unserem "next stop" für heute angelangt - der Miesbodensee. Ein Moorsee am Fuße des Kamms, idyllisch gelegen und ganz Mutige schwimmen sogar darin. Danke, aber muss nicht unbedingt sein. Trotzdem, die 15 Minuten Gehzeit bis zum See haben sich schon ausgezahlt. Diese Idylle war den Abstecher wert.
Von nun an geht's bergab . . .
Ab dem Jagdhaus in der Nähe des Miesbodensees geht's nun bergab Richtung Bad Mitterndorf. Laufen lassen, bremsen, laufen lassen, bremsen, laufen lassen, bremsen - das ist mal für einige Zeit unser Motto. Voll konzentriert fahren wir talwärts und "bedauern" die entgegenkommenden Radfahrer etwas, die die gesamte Bergwertung noch vor sich haben. Bis wir beim Stausee angelangt sind, glühen unsere Bremsen, aber akkuschonend war diese Abfahrt alle mal und so haben wir noch mehr als ausreichend "Saft", damit wir flott zurück nach Hause kommen.
Danke E-Bike . . .
Voller Bewunderung für die Kondition der "normalen" Mountainbiker, die die Fahrt in die Viehbergalm wöchentlich unternehmen und teilweise mehrmals im Sommer die Viehberg Runde absolvieren, sagen wir am Ende der Tour "Danke, liebes E-Bike". Damit ist für uns Freizeitsportler eine (scheinbar) unbezwingbare Mountainbiketour möglich geworden. Aber eines haben wir schon gelernt - das Rad fährt nicht von allein. Die elektrische Unterstützung ist super, aber selber treten und Energie investieren, muss man trotzdem noch :-)