Der Allerheiligenstriezel

Kulinarische Tradition zum 1. November

Wie die Osterpinze traditionell zum Osterfest gehört, so darf auch am 1.November zu Allerheiligen der geflochtene Germ-Striezel nicht fehlen. Die Geschichte des süßen Zopfes geht bis in die Antike zurück, wo als Zeichen der Trauer die geflochtenen Haare abgeschnitten wurden. Vielerorts ist es heute üblich, dass die Kinder von ihren Taufpaten einen selbstgemachten Striezel zum „Godngehn“ rund um Allerheiligen erhalten.  In diesem Blogbeitrag erfährst Du wie der Allerheiligenstriezel zubereitet und im 6er-Zopf geflochten wird:

Zutaten

für 2 große Striezel:

  • 1 kg Mehl (glatt)
  • 1 Würfel Germ
  • 500 ml Milch
  • 100 g Zucker
  • 100 g Butter
  • 2 Dotter
  • eine Prise Salz
  • etwas  Milch oder ein Ei zum Bestreichen
  • Ev. Hagelzucker

Schritt 1:

Seitdem ich im Rahmen des Kochunterrichts meinen ersten Allerheiligenstriezel zubereitet habe, kommt er nun jedes Jahr frischgemacht auf den Tisch. Selbstgebacken schmeckt er halt noch allemal am besten! Im ersten Schritt wird das „Dampferl“ hergestellt. Dafür zerbröselt man den Germ und rührt ihn mit einem Teelöffel Zucker und etwas lauwarmer Milch glatt. Anschließend wird noch ein Esslöffel Mehl untergehoben und die Masse für rund 20 Minuten an einem warmen Ort stehen gelassen.

Schritt 2:

In der Zwischenzeit kann die Butter in der lauwarmen Milch geschmolzen werden, ehe man die Dotter unterrührt. In einer großen Schlüssel werden außerdem alle trockenen Zutaten, sprich das Mehl, der Zucker und eine Prise Salz vermischt.

Schritt 3:

Nachdem das Dampferl etwas aufgegangen ist, kann es zum Mehl gegeben und gemeinsam mit dem Butter-Milch-Eier-Gemisch zu einem glatten Teig verarbeitet werden.  Nun sollte der Teig an einem warmen Ort für etwa eine Stunde rasten.

Schritt 4:

Wenn der Teig sein Volumen verdoppelt hat, kann mit dem Flechten begonnen werden. Zuerst werden sechs Kugeln geformt, die im nächsten Schritt zu gleichmäßigen Strängen gerollt werden. Um das Einreißen der Stränge zu vermeiden, ist es hilfreichen jeden Strang auf zwei Etappen auszurollen.

Aller Anfang ist schwer - Auf den ersten Blick sieht das Flechten des 6-er-Zopfes ziemlich kompliziert aus, doch hat man einmal den Dreh raus geht es ruckzuck. Alle Stränge werden, wie auf dem Bild ersichtlich, zu einem Bündel zusammengenommen und so aufgeteilt, dass rechts und links jeweils drei Stränge liegen und in der Mitte etwas Platz freibleibt. Für den besseren Halt kann an den Beginn des Striezels auch ein Glas daraufgestellt werden. Nun wird der rechte äußerste Strang in die Mitte gelegt und der linke, mittlere Strang nach rechts oben gelegt. So zieht man es abwechselnd bis zum Schluss durch – der Äußerste kommt in die Mitte, der Mittlere nach außen...

Die geflochtenen Zöpfe werden anschließend mit Ei bestrichen und nach Belieben mit Hagelzucker verziert, ehe sie bei 170 Grad für ca. 30 Minuten in den Ofen kommen bis sie goldbraun gebacken sind.

Gutes Gelingen!

Marlene Eggmayr