Pünktlich zum Start der Wintersaison gehen in der Region Schladming-Dachstein gleich zwei neue, topmoderne Seilbahnen in Betrieb. Die 10er-Kabinenbahn am Galsterberg und die Kombibahn am Rittisberg versprechen höchsten Komfort und ein Seilbahnerlebnis am Puls der Zeit. Doch wie weit ist der Weg von der Planung einer solchen Seilbahn bis hin zur ersten Fahrt? Wir haben mit den Köpfen hinter den Projekten gesprochen.
Für Galsterberg-Chef Peter Weichbold war der 21. April ein ganz besonderer Tag. Elf Stunden Bauverhandlung. Zuvor monatelange Planungs- und Überzeugungsarbeit. Um Punkt 19:30 Uhr hielt er ihn dann in Händen: den positiven Bescheid für den Neubau der Galsterberg-Seilbahn. „Schon am nächsten Tag haben wir mit dem Abriss der alten Seilbahn begonnen“, sagt Weichbold. Was folgte, war ein organisatorischer Kraftakt. Denn mit gerade einmal ein paar Monaten bis zur nächsten Wintersaison blieb nicht viel Zeit, um die neue Seilbahn aus dem Boden zu stampfen.
Am neuesten Stand der Technik
Die 10er-Kabinenbahn am Galsterberg bei Pruggern ist eine von zwei neuen Seilbahnen, die in diesem Winter in der Region Schladming-Dachstein in Betrieb gehen. Sie ersetzt die mehr als 30 Jahre alte Gruppenumlaufbahn. Zu wenig Platz in den Kabinen, lange Wartezeiten bei den Gästen und zweimaliges Anhalten bei der Bergfahrt: All das waren Faktoren, die letztlich einen Neubau notwendig machten. Ähnlich ist die Situation am Rittisberg in Ramsau am Dachstein. „Die alte Sesselbahn ist zunehmend zu einem Nadelöhr geworden und hat nicht mehr zu unserem Gesamtangebot gepasst“, sagt Hans-Peter Steiner, der dort unter anderem für die Produktentwicklung zuständig ist. Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Skibergs ersetzt nun eine topmoderne Kombibahn – eine Kombination aus Sessellift und Gondelbahn – den bisherigen Vierer-Sessellift.
Mehr Leistung, mehr Komfort
Die Sechser-Sessel ermöglichen Skifahrern, mit angeschnalltem Sportgerät schnell auf den Rittisberg zu kommen. Die Gondeln bieten Winter- und Schneeschuhwanderern, Langläufern und den Kindern der Ramsauer Kinderskischulen eine sichere und komfortable Auffahrmöglichkeit. Auch am Galsterberg ist es der Komfort, der die neue Gondelbahn auszeichnet. Sie bietet deutlich mehr Platz als früher, gepolsterte Einzelsitze, viel Beinfreiheit – und dank großzügiger Glasfronten einen Rundum-Panoramablick über das Ennstal.
Nächste Stationen: Alaska und Polen
Die bisherigen Seilbahnen haben trotzdem noch nicht ausgedient. So wird die „Alte Lady“, wie die in die Jahre gekommene Galsterberg-Seilbahn liebevoll genannt wird, generalüberholt und in Alaska aufgestellt. Und die alte Rittisberg-Sesselbahn findet in Polen ein neues Zuhause. Zeit für Wehmut bleibt aber weder am Galsterberg noch am Rittisberg. „Wir haben jetzt eine zeitgemäße, perfekte Seilbahn am Rittisberg“, sagt Hans-Peter Steiner. Auch Peter Weichbold freut sich über den Neubau: „Mit der neuen 10er-Kabinenbahn sichern wir den Skibetrieb am Galsterberg für die nächsten Jahrzehnte ab.“