Faschingskrapfen selbstgemacht

Zwar ist heuer vieles anders, aber auf die Faschingskrapfen wird nicht verzichtet. Im Gegenteil, sie sind nicht nur fixer Bestandteil, heuer habe ich sie sogar selbst gemacht.

Faschingskrapfen selber machen, ja klar. Aber wie gehe ich das an? So ein Vorhaben braucht natürlich jede Menge Arbeitshände, weshalb ich mir, als eher unerfahrene Bäckerin, noch Unterstützung holte - meine Mutter, eine Hobbybäckerin und meine Schwester, die gerade eine Lehre als Köchin absolviert. Die benötigten Zutaten beisammen, die Arbeitsfläche vorbereitet und alle voll motiviert bei der Arbeit. Kann nichts mehr schief gehen (möchte man meinen).

Mit dem Teig lief alles wie am Schnürchen. Der Germteig ließ sich schön verarbeiten und ging auch richtig schön auf. Das Formen zu kleinen Kugeln war am Anfang noch etwas schwierig, wir hatten den Dreh dann aber schnell raus. Ziemlich siegessicher bereiteten wir alles zum Rausbacken vor und gaben die Krapfen in das heiße Fett – leider in das viel zu heiße Fett. Das Ergebnis war nicht sehr vielversprechend, dunkelbraune Krapfen mit einer ziemlich harten Kruste. Geschmacklich waren die Krapfen zwar ganz gut, jedoch entsprachen sie nicht den Faschingskrapfen, so wie man sie kennt.

Wir wagten also unseren zweiten Versuch, die Faschingszeit heuer doch noch zu retten und mit richtigen Faschingskrapfen zelebrieren zu können. Sehr gewissenhaft bereiteten wir den Teig zu, um ja nichts zu vergessen oder falsch zu machen. Der Germteig wird ganz einfach zusammengeknetet. Man gibt zuerst die flüssigen Zutaten zusammen (man kann diese dann schon vermengen) und gibt dann die restlichen Zutaten dazu. Wir kneteten den Teig mit dem Handmixer mit sogenannten Knethaken in einer Schüssel zusammen. Das geht wirklich schnell und funktioniert auch gut. Danach muss der Teig 30 Minuten zugedeckt rasten. Im nächsten Schritt wird der Teig zu ca. 50g Teiglingen getrennt – am besten mit einem Kochlöffel den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche (oder Unterlage) geben und danach die kleinen Teigstücke zu Kugeln rollen. Die Teigkugeln anschließend weitere 10 Minuten rasten lassen, bevor diese dann mit einem Brett flach gedrückt werden (ca. 1 cm hoch) und weitere 20 Minuten rasten.

Meiner Erfahrung nach kommt jetzt der schwierigste Teil, das herausbacken. Wichtig ist hier, dass das Fett die optimale Temperatur erreicht und nicht zu heiß ist, 160 Grad sind perfekt. Die Krapfen werden dann 3 Minuten mit zugedecktem Deckel, danach weitere 3 Minuten auf der zweiten Seite jedoch ohne Deckel gebacken. Die Marmelade wird dann mit einem Spritzsack in die noch warmen Krapfen gefüllt.

Und Gott sei Dank – der zweite Versuch ist geglückt. Obwohl wir kein Thermometer zu Hause hatten, um die Fetttemperatur zu messen, gelang es uns die optimale Temperatur zu erreichen (fürs nächste Jahr werden wir uns aber bestimmt ein Thermometer besorgen) und die Krapfen kamen jenen vom Bäcker ziemlich nahe. Auf jeden Fall freuten sich unsere Verwandten sehr über unsere Faschingsgrüße.

Zutaten für ca. 20 Stück

  • 250 g lauwarme Milch
  • 2 Dotter
  • 1 ganzes Ei
  • 500 g Weizenmehl 700
  • 50 g Zucker
  • 1 Stk. Germ
  • 20 g Rum
  • 6 g Salz
  • 60 g weiche Butter

Sabrina Nagl