Eine Vielzahl von kleineren, glasklaren Gebirgsseen am Fuße der Hochwildstelle im Sattental sind namensgebend für die Goldlacken. Von manchen werden sie als die „kleinen“ Klafferkessel bezeichnet, mich persönlich erinnert ihr Anblick, aufgrund der besonderen Lage am Fels, an einen Infinity-Pool mitten in den Alpen. In diesem Blogbeitrag nehme ich Dich mit auf die Wanderung zu diesem Geheimtipp in der Region Schladming-Dachstein.
Sommer für Sommer vergeht, manche Touren stehen schon eine Zeit lang auf der Bucket-List, man kommt jedoch nicht dazu, seine Pläne in die Tat umzusetzen. So ging es mir mit der Wanderung auf die Goldlacken, ehe es letzte Saison an einem frühen Septembertag dann doch finalisiert wurde. Der Blick vom Parkplatz Sattental Richtung der imposanten Hochwildstelle lässt vermuten, dass doch einige Höhenmeter vor einem liegen. Während die ersten Sonnenstrahlen die Bergspitzen bereits erleuchten, geht es vorbei an urigen Almhütten zum Talschuss. Insgeheim freute ich mich zu diesem Zeitpunkt schon auf einen frischen Steirerkrapfen und einen leckeren Kaiserschmarrn. Der Weg mündet über ein großes Geröllfeld weiter in den Wald, wo der erste lange und steile Anstieg erfolgt. Ist die Waldgrenze erreicht, eröffnet sich hinter einem ein herrlicher Ausblick auf das Sattental und den mächtigen Grimming.
Durch einen Bergkessel geht es weiter bergauf, ehe zur Rechten nach kurzer Zeit ein Wegweiser den Stierkarsee ankündigt, der als kleiner Abstecher ideal für eine Pause ist.
Allzu lange sollte man sich allerdings nicht aufhalten, sonst kostet es doch einiges an Überwindung, sich für den letzten gut einstündigen Anstieg zu den Goldlacken nochmal zu aufzuraffen. Mit den ersten kleinen Lacken, die man erblick, stieg bei mir nach jeder Kuppe stetig die Hoffnung, am Ziel angekommen zu sein. Doch ich wurde Kuppe um Kuppe immer wieder auf die Folter gespannt und musste feststellen, dass sich das letzte Stück nochmal deutlich in die Länge zieht.
Nach insgesamt knapp 3 h erreicht man größten See, der das „Ziel“ der Goldlacken bildet. Als ich meine wohlverdiente Jause auf einem Felsen am Ende der Lacke ausbreitete und dabei in die Hocke ging, staunte ich nicht schlecht: Von dieser Perspektive wirkt der See in der Tat wie ein Infinity Pool inmitten der Alpen. Dahinter streckt sich der Grimming empor und so konnte ich fast bis nach Hause sehen.
Dies sind die Momente, die alle Anstrengungen und Strapazen einer Wanderung sofort vergessen lassen. Jene Momente, die sich ins Gedächtnis einbrennen und den Platz zu einem einzigartigen Ort werden lassen.
Zurück geht es auf der gleichen Strecke. Ein Abstecher in der Tagalm oder der Perneralm, die mit traditionellen Schmankerl locken, bildet den krönenden Abschluss einer wunderbaren Wanderung in der Region Schladming-Dachstein.
